Markus Köstner

Im Interview: Markus Köstner

von Marcel / 2016

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Um dem Livesound von De/Vision eine kraftvolle Note zu verleihen unterstützt seit einigen Jahren Markus Köstner die Band an den Drums. Wir hatten im Rahmen der 13-Tour Gelegenheit Ihm ein paar Fragen zu stellen.

Hallo Markus, schön, dass du dir die Zeit für uns nimmst. Du bist ja bei zahlreichen Bands als Drummer aktiv, erzähl doch mal, wie bist du zur Musik gekommen und mit wem hast du im Lauf der Zeit schon zusammengespielt?
Mein Interesse war schon früh geweckt. Mein ältester Bruder Paul hat in den 70er Jahren bei einer Kulmbacher Funkrockband Gitarre gespielt. Die waren damals sogar im TV und hatten einige Jingles für den Bayerischen Rundfunk produziert. Ich durfte schon mal mit zu den Bandproben. Da hat mich das Schlagzeug am meisten fasziniert. Der Drummer (Joe Mennig) wurde dann auch später zu meinem langjährigen Lehrer. Ab der fünften Klasse hatte ich Ensemble-Unterricht, später dann einige Jahre Einzelunterricht. Natürlich gründeten wir eine Schulband. Mit 16 wurde es ernst. Die lokale Kultband Euroschäck fragte mich, ob ich einsteigen möchte.
Aktiv bin ich neben DE/VISION u.a. noch bei Artwork, Goethes Erben, Qntal und Der Stille Kommandeur.
Mit Wolfsheim habe ich 2003/2004 einige Festivalauftritte gespielt.

Kannst du dich an deinen 1. Live-Auftritt erinnern?
Ja, klar! 1988 mit Euroschäck im Schwarzen Ross in Himmelkron. Der Laden war brechend voll und das Konzert war einfach irre. POGO!!! Die Band gibt es übrigens immer noch und wir spielen ab und an Konzerte in der Besetzung von damals.

Du arbeitest nun schon einige Jahre mit DE/VISION bei den Konzerten zusammen, kannst du dich noch an den 1. Kontakt erinnern, bzw. wie kam der zustande?
Mein Debut-Konzert bei den Jungs war Ende 2004 in Ankara auf der „6 Feet Underground“-Tour. Das war dann auch gleich ein legendärer und sehr spezieller Trip, da wir den eigentlich ersten Gig am Tag davor in Istanbul aufgrund unterirdischer Technik und fehlenden Instrumenten leider absagen mussten. Diagnose: Unspielbar. Für uns alle unvergesslich der Anblick des bereitgestellten völlig abgerockten Equipments. Damals unfassbar frustrierend - heute lachen wir über die Story. Hat uns aber von Anfang an irgendwie zusammengeschweißt. In Ankara klappte dann zum Glück musikalisch alles gut.

Der erste Kontakt lief über die Hamburger Connection, wohl auf Empfehlung unseres gemeinsamen Freundes und Soundmann Axel Ermes. Steffen, Thomas und ich haben uns einen Monat vor dem besagten Türkei-Konzert im Cafè Marx in Kreuzberg verabredet und alles eingetütet. Begegnet ist man sich gelegentlich schon vorher, z.B. auf dem Mera Luna Festival 2001. Goethes Erben und DE/VISION hatten einen aufeinanderfolgenden Spot auf der Mainstage. Wir waren damals auf dem gleichen Plattenlabel Strange Ways.

Wie ist es mit den Jungs zusammen auf Tour?
Lustig. Entspannt. Wir haben gemeinsam Spaß und sind mit der gesamten Crew ein gut eingespieltes Team.
Im Bus: Thomas und ich sitzen vorne und wechseln uns beim Fahren ab. Meist verzweifelt am Suchen nach ´nem passenden Radiosender. Ab und an weist uns Steffen darauf hin, dass seit geraumer Zeit nur ein nervendes Rauschen zu hören ist.
Soundcheck: Thomas: „Können wir noch Time To Be Alive spielen“?
Dinner: Sollte ein Highlight des Tages sein (wenn man Glück hat)! Leider isst Steffen immer erst nach dem Gig, meist kalt.
Vorm Gig: Thomas und ich drehen ´ne kleine Runde um den Block und checken die Hood. Dann werden die Auftritts-Klamotten angezogen und Bandagen angelegt.
Nach dem Gig: Heute leider keine Party. Wir sind alle ziemlich brav geworden.
Im Hotel-Aufzug nach oben ins Zimmer wenigstens etwas Partylaune mit Rod Stewart, aufgelegt von DJ Jan Plusminus.
Gibt es noch weitere Künstler, für die du auch gern mal arbeiten würdest?
Da gibt es eigentlich keinen speziellen Wunsch.
Obwohl insgeheim....

Welche Musik hörst du privat gerne oder hast du grade irgendwelche Hörtipps für unsere Leser?
Im Moment liegt natürlich die neue DE/VISION „13 Extended“ und „Hardwired...“ von Metallica auf.
Sehr beeindruckt hat mich die letzte Scheibe von David Bowie mit dem Übersong „Lazarus“.
Vinyl Anspieltipp ist She Past Away, sehr schöner Oldschool Gothic Sound, auf dem starkem Label Fabrika Records erschienen. Collectable!!!
Sonst höre ich noch gerne Instrumentalbands wie Nerve (Drum´n´Bass) und Pelican (Postmetal).